6G auf dem Bauernhof "Waldmühle"
„Wenn im Hof der Metzger parkt, kriegt das Schwein ´nen Herzinfarkt!“ Mit dieser und ähnlichen Bauernweisheiten wurde die Klasse 6G morgens zum Frühstück begrüßt.
Die Bauernhof-Pension „Waldmühle“ in Dörentrup- Hillentrup war das auserkorene Ziel für unsere erste gemeinsame Klassenfahrt. Montag morgen, den 19.5. ging es los, mittags saßen wir schon am reichlich und mit viel Liebe gedeckten Tisch – wir fühlten uns sofort willkommen! Die Bauern des Hofes, Familie Frevert, verwöhnten uns täglich mit hausgemachten Salaten, Speisen aus eigenen Anbauprodukten und immer gab es auch einen leckeren Nachtisch! Aber allein zum Essen waren wir natürlich nicht angereist.
Die zahlreichen Tiere waren der Anziehungspunkt für die Kinder. Da gab es Schweinchen, Kühe, Schafe, Ziegen, Katzen, Hühner, Puten, Gänse, Enten, Forellen, einen altehrwürdigen Esel namens „Hansi“, Pferde,
Ponys und „Knut“, der Hofhund, der auch schon in die Jahre gekommen ist. Das absolut Beste vom Besten waren allerdings die Kaninchen! Stundenlang wurden sie gestreichelt, geknuddelt, geherzt und gedrückt. Zeitweilig kamen Pläne auf, das eine oder andere Kaninchen in den Koffer zu packen und dafür die Wanderstiefel da zu lassen! Aber erst einmal wurden letztere gebraucht.
Eine kleine Entdeckertour führte uns zu einem wild verwucherten Kreislabyrinth, wo sich die Kinder auf wundersame Weise immer wieder, durch eine wilde Hecke getrennt, begegneten. Da auch alle den Rückweg fanden, konnten wir am nächsten Morgen dem Bauer helfen, die Tiere zu füttern. Zuerst bekamen die Pferde ihr Stroh, die Schafe blökten schon von Weitem, und es ging weiter zu den Kühen, Ziegen, Hühnern usw. Waren die Tiere versorgt, konnten auch wir unser Frühstück genießen. Danach wurde das Schwimmbad einem Test unterzogen. Fazit: Für uns genau richtig! Nach Herzenslust wurde getobt und geplanscht.
Am Nachmittag wollte der Hausberg die „Wallanlage Piepenkopf“ umrundet werden. Einmal falsch abgebogen, schon wurden aus geplanten 7 km, mal eben 10 km! Aber „Ende gut – alles gut“. So wurden wir anschließend mit einer Treckerfahrt, inklusiv kleiner Kräuterkunde, belohnt. Dieser Abend war kurz, die Nachtruhe um so länger! Der nächste Tag begann entspannt, nur die Kaninchen hatten keine Chance, den zahlreichen Streicheleinheiten zu entkommen!
Nach dem Mittagessen freuten sich die Kinder auf das Backen. Im uralten Backhaus mit Feuerstelle formten wir den Teig zu Brötchen und verzierten sie mit verschiedenen Körnern. Gegen 16 Uhr wurden unsere fertigen Brötchen verkostet…- so lecker!! Gestärkt und mit einer Säge bewaffnet, galt es nun Holz für unser Lagerfeuer am Abend zu sammeln. Mit ganzer Kraft gingen die Kinder ans Werk und nicht selten halfen auch Naturgesetze. War das Feuer erst einmal entfacht, Baumstämmen zu trotzen, um sie auf eine brauchbare Länge zu bringen. Hebelgesetze fanden endlich durften Stockbrot und Marshmallows natürlich nicht fehlen! Und so saßen wir in wohliger Runde bis spät in die Nacht.
Der letzte Tag stand ganz im Zeichen des handwerklichen Geschicks. Wieder wurde der Wald aufgesucht, doch nun benötigten wir gleichstarke Äste, möglichst gerade gewachsen. Warum? Für unseren Floßbauwettbewerb mit anschließender „Seeschlacht“. Schließlich musste die Seetüchtigkeit unter Beweis gestellt werden! Jedes Team hatte den Auftrag 3 Flöße zu bauen, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt waren. Flöße mit und ohne Segel bis hin zum Katamaran, die Endprodukte waren große Klasse!
Am hofeigenen Bach wurden sie zu Wasser gelassen und mussten den Beschuss des gegnerischen Teams überstehen. Highlight war aber der folgende Fahrtentest. Da sich der Bach durch das ganze Dorf zieht, mussten unsere Flöße Hindernisse und Stromschnellen überwinden. Mit großem „Hurra“ wurde jeder kleine Sieg gefeiert. Die Kinder hatten sichtlich Spaß!
Was wäre eine Bauernhofwoche ohne Reitvergnügen? Jeder, der mochte, durfte auf den genügsamen Friesen ein paar Runden im nahegelegenen Reitstall drehen. Hofhund Knut holte uns aber schon bald zum Abendessen und danach gab es noch ein hart umkämpftes Tischtennisturnier. Manch unentdecktes Talent ließ hier die Bälle nur so fliegen! So endete unser letzter Tag. Die Koffer standen bereit zur Abreise und im gleichen Atemzug wurde verkündet: „Wir kommen wieder!“